WOW!
Wir haben zwei Tage auf der größten Sandinsel der Welt verbracht. Was wir alleine in diesen beiden Tagen erlebt haben, reicht eigentlich für einen ganzen Urlaub. Ich habe ja schon mehrmals “sensationell”, “super” oder ähnliches gebraucht, aber hier ist es einfach nicht anders zu beschreiben.
Mit der Fähre ging´s früh von River Heads auf die Insel, nachdem uns der Bus um 7:25 h abgeholt hatte.
Kurz vor dem Ablegen erwischte uns noch ein richtiger Schauer, der anscheinend noch von der Nacht übrig geblieben war. Zum Glück haben unsere Rucksäcke Regencapes und wir unsere Hüte. Wir sind zwar trotzdem nass geworden, aber unser Zeug ist trocken geblieben.
Der Einstieg hätte besser laufen können! Ein paar Minuten später war aber schon wieder alles vorbei und die beiden Tage gab es nur strahlenden Sonnenschein.
Auf Fraser Island wartete schon Darren, unser Guide und Busfahrer für die beiden Tage mit seinem Off-Road-Bus. Das wir den brauchen würden, haben wir schon nach ein paar Minuten gemerkt.
Mir fehlt irgendwie der Vergleich, aber das, worauf wir durch den Regenwald gefahren sind, würde bei uns nicht mal als Feldweg durchgehen. Und außer einem Traktor würde darauf niemand, aber auch gar niemand fahren, der halbwegs bei Vernunft ist.
Dazu kommt dann noch, dass die Wege so eng sind, dass regelmäßig die Äste links und rechts an die Scheiben schlagen. Die Bäume sind oft keine 20 cm vom Bus entfernt, was den Fahrer aber nicht davon abhält, mit einem Affenzahn da durch zu rasen. Ich schwör´s das waren oft sicher an die 50 km/h. Auf einer ausgefahrenen Sandpiste, rechts und links Wald – oder auch mal eine Böschung auf beiden Seiten – und natürlich Gegenverkehr! Dafür sind alle paar hundert Meter Ausweichstellen.
Nun ballert der da über die Pisten, warnt uns vor ein paar “bumps” (er meint Bodenwellen) und wir sollen doch bitte aufpassen, dass wir uns nicht die Köpfe gegenseitig anschlagen, es könnte durchaus etwas schaukeln. Gleichzeitig erzählt er ununterbrochen über die Geschichte der Insel und macht seine Witzchen. Unglaublich. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Busse die schnellsten hier auf der Insel sind und alle anderen gerne stehen bleiben, um sie vorbei zu lassen.
So geht es also los und ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Entweder er düst durch den Wald, oder er ackert sich durch den Sand, dass es nur so staubt und kämpft sich mit durchdrehenden Reifen die Hänge hinauf. Und wie gesagt, dabei erzählt er locker seine Geschichten.
Unser erstes Ziel an diesem Tag ist Lake McKenzie. Ein Süßwassersee mitten auf der Insel und ein Bild wie im Märchen. Das glaubt man nicht.
Hier haben wir etwas Zeit zum Baden, was ich natürlich auch genossen habe, obwohl es am Anfang ganz schon kalt war. Aber so ein klares Wasser sieht man nicht oft, außerdem ist es ein Süßwassersee.
Nach der Badepause gehts weiter zum Eurong Beach Resort, dem Hotel, in dem wir heute übernachten werden. Davor gibt es aber noch einen wunderbaren Stop in Central Station. Dort führt uns Darren ein Stück in den Regenwald und erzählt uns viel über die einmaligen Satinay Pinien, die es nur noch auf Fraser Island gibt. Danach gehen wir etwa eine halbe Stunde durch das Tal, in dem der heilige Fluß der Aborigines fliesst.
Eine wunderschöne Tour und ein guter Maßstab, wie die Australier so drauf sind. Darren meinte nämlich am Anfang, es wäre ein ganz einfacher Weg, also ist es egal welche Schuhe man anzieht. Flip-Flop sind absolut o.K! Ich sage Euch, jeder deutsche Reiseleiter würde unbedingt zu Wanderschuhen (nein, keine Turnschuhe!), am besten knöchelhoch raten und zu besonderer Vorsicht beim Gehen auffordern! Es ging echt über Stock und Stein, Wurzeln am Boden, quer liegende Bäume, unter Lianen hindurch und am Ende einen Hang hinauf. Übrigens hatten wir auch Flip-Flops an!
Im Hotel gibt es Mittagessen. Leckeres Buffet! Und dann geht es gleich weiter.
Wir sind übrigens immer pünktlich los gekommen. Darren hat am Anfang angekündigt, dass jeder, der 5 Minuten zu spät kommt, ein Lied singen müsse, bei 10 Minuten sind es zwei und bei 15 Minuten so viele er will, denn dann ist der Bus weg! Hat anscheinend funktioniert. 🙂
Und weiter zum nächsten Badestop. Lake Wabby. Komisch, erinnert mich immer an Wally von Crocodil Dundee 🙂
Der See ist bei weitem nicht so schön, wie der Lake McKenzie und dafür mussten wir 45 Minuten laufen. Und das komplett über lockeren Sand. Logisch, wir sind ja auch auf einer Sandinsel. Es war wirklich ein schöner Weg, aber er war auch schön anstrengend. Alleine die letzten paar hundert Meter gingen über eine wüsten ähnliche Düne. In der prallen Sonne!
Aber zumindest habe ich hier auch den zweiten See genossen. Kalt und ganz grünes Wasser voller Fische.
Nun aber zurück ins Hotel. Natürlich, genau wie auf dem Hinweg über die Autobahn. Also den Strand. Auch das ist für uns unvorstellbar. Die Jungs ballern da mit 100 Sachen auf dem Sand entlang. Es gibt sogar Geschwindigkeitsbegrenzungen. AM STRAND!
Immer wieder spritzt das Wasser hoch, manchmal müssen wir auch in den tiefen Sand ausweichen und da geht es dann schon recht schwerfällig weiter.
Im Eurong Beach Resort angekommen, erwartet uns ein klasse mexikanisches Buffet und dann ganz schnell unser Bett. Wir sind heute seit 6 Uhr nonstop unterwegs und ganz schön platt.
Das war also Tag eins auf Fraser Island. Den zweiten Tag gibt es erst Morgen, denn da haben wir nur einen Fahrtag vor uns und sonst nichts zu erzählen.